Forschung im Bereich der seltenen Erkrankungen ist aus vielen Gründen unentbehrlich. Forschung gibt Patienten und Familien, die mit einer seltenen Erkrankung leben, – was circa 30 Millionen Europäer bzw. 1 von 17 Personen betrifft – Hoffnung auf eine genaue Diagnose, wirksame Behandlungen und letztendlich Heilung. Ohne Forschung sehen sich Menschen mit seltenen Erkrankungen oft beträchtlichen Herausforderungen ausgesetzt, einschließlich Fehldiagnose, verzögerter Diagnose, begrenzter Behandlungsoptionen und reduziertem Zugang zu Gesundheitsversorgung.
Darüber hinaus liefert Forschung im Bereich der seltenen Erkrankungen wichtige Erkenntnisse zu den grundlegenden Mechanismen von Erkrankungen, was zusätzlich Auswirkungen auf das Verständnis allgemeinerer Erkrankungen haben kann. Außerdem kann Forschung im Bereich der seltenen Erkrankungen zu wissenschaftlichen und technologischen Fortschritten beitragen, die nicht nur der Gemeinschaft von Patienten mit seltenen Erkrankungen Nutzen bringen.
Nur 18 % der Menschen mit seltenen Erkrankungen haben an Forschung zur Entwicklung von Behandlungen und Therapien teilgenommen.
(Rare2030-Empfehlungen, S.95)
Nur 15 % nahmen teil an Forschung zur Lebensqualität.
(Rare2030-Empfehlungen, S.119)
Forschung zu Behandlungen und Therapien bleibt eine Hauptpriorität für Menschen mit einer seltenen Erkrankung.
(Rare2030 Empfehlungen, S..119)
Warum Forschung wichtig ist für seltene Erkrankungen
Forschung ist unglaublich wichtig für Menschen mit seltenen Erkrankungen und deren Familien. Oft mangelt es an dem richtigen Verständnis dieser Erkrankungen, was Ärzten die korrekte Diagnose und Behandlung erschwert. Jedoch durch Forschung können wir unser Wissen erweitern, Wege finden, mit spezifischen Markern diese Erkrankungen früher zu diagnostizieren und innovative Behandlungen entwickeln.
Außerdem verbindet Forschung Patienten, Familien und Forscher und bringt so Gemeinschaften von Menschen, die von seltenen Erkrankungen betroffen sind, zusammen. Diese Zusammenarbeit führt zu Patientenregistern, Unterstützungsnetzwerken und selbst klinischen Studien, die alle zur Verbesserung der Lebensqualität von Menschen, die mit einer seltenen Erkrankung leben, beitragen. Und das Beste ist, Forschung nutzt nicht nur Patienten mit seltenen Erkrankungen, sondern wirkt sich weitreichend auf die gesamte Medizin aus. Sie gibt uns Auskunft über grundlegende biologische Prozesse und kann die Entwicklung neuer Arzneimittel für viele andere gesundheitliche Beeinträchtigungen beschleunigen.
Zudem spielt sozialwissenschaftliche Forschung eine wesentliche Rolle bei der Lobbyarbeit für bessere Unterstützung und Verständnis seltener Erkrankungen. Sie prägt gesundheitspolitische Maßnahmen und beeinflusst, wie Finanzmittel zugewiesen werden, damit diese Patienten die ihnen gebührende Aufmerksamkeit und Versorgung erhalten. Forschung gibt Menschen mit seltenen Erkrankungen Hoffnung und ein Gemeinschaftsgefühl. Die Gewissheit, gezielte Anstrengungen werden unternommen, um ihre Erkrankungen zu verstehen und zu behandeln, ermutigt und befähigt Patienten und deren Familien.
„Nur durch Zusammenarbeit können Patienten und Forscher Grundlagenwissenschaft in klinische Anwendungen umwandeln, nicht erfüllte Bedürfnisse abdecken und neue Wege für Diagnose, Behandlung und Heilung von seltenen Erkrankungen finden. Die Open Academy bot mir eine wertvolle Gelegenheit, proaktive Schritte in Forschungsdebatten für meine Erkrankung zu nehmen. Sie gab mir Hilfsmittel, um die Anwendung von Fortschritten in neuartigen Technologien, umfangreiche Datenerhebung und innovativen und sicheren Wegen für den Datenzugang sowie die gemeinsame Nutzung zu fördern. „
Michela Onali, Absolventin der Open Academy 2019EURORDIS Ziele für die Forschung im Bereich der seltenen Erkrankungen
EURORDIS Ziele für die Forschung zu seltenen Erkrankungen: EURORDIS möchte die Forschung zu seltenen Erkrankungen fördern und erleichtern, mit einem Fokus auf die Entwicklung von wirksamen Behandlungen, Verbessern der Patientenergebnisse und Fördern wissenschaftlicher Erkenntnisse.
1
Fördern der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit bei der Forschung zu seltenen Erkrankungen und Ermöglichen von Patientenbeteiligung
2
Beitrag zur Entwicklung neuer und optimierter Diagnosemittel und Behandlungsmethoden
Über 450 ABSOLVENTEN
(Patienten & Forscher) der EURORDIS-Schule über Arzneimittelforschung und -entwicklung seit 2008.
NEUE PROGRAMME ZUR KOMPETENZFÖRDERUNG
in Bereichen der Forschung seit 2018 – die EURORDIS-Schule zu wissenschaftlichen Innovationen und translationaler Forschung und die EURORDIS-Führungsschule